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Hello Moto…360

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Noch vor dem offiziellen Release in Deutschland (aktuell der 04.November 2014), ist es mir dank Amazon vergönnt, die neue Smartwatch aus dem Hause Motorola in den Händen halten zu dürfen bzw. am Arm zu tragen. Eine Woche im Alltag sollen hier Anlass genug sein ein kurzes aktuelles Ré­su­mé abzugeben.

Was ist die Moto360? Die Moto360 ist eine, wie auch der Namen schon andeutet (=360°), runde Smartwatch, welche erstmals im März 2014 mit ersten Bildern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Für mich stand schon damals fest, dass dieses Gerät im Vergleich zu allen bis dato angekündigten Smartwatches anderer Hersteller, jene mit dem größten Potential sein wird. Nicht nur, dass sie eben die ersten runde Smartwatch ist und somit einer typischen Armbanduhr ähnelt, sondern es auch Hinweise darauf gab, das sie nach IP67 Standard wasserdicht sein wird und einen Pulssensor sowie Schrittmesser integriert haben soll. Auch das verwendete Material, wie ein gebürstetes Aluminium-Gehäuse und edle Lederarmbänder, ließen das Netz schon damals euphorisch aufhorchen, was in den letzten Monaten bis zur Veröffentlichung zu einem regelrechten Hype geführt hat.

 

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Wer denkt dass man mit dieser Uhr nun auch ohne Smartphone telefonieren kann, muss enttäuscht werden. Hier handelt es sich lediglich um eine Erweiterung des Smartphonedisplays, auf dem einerseits nützliche Informationen angezeigt werden können, wie z.B. Navigation, Wetter, E-Mail-Nachrichteneingänge etc. oder auch bestimmte Apps ferngesteuert werden können, ohne hierzu das Smartphone aus der Tasche holen zu müssen (z.B. Steuerung Music Player, eine Suche via Sprachbefehl durchführen oder auf Nachrichten antworten). Und ganz ehrlich, meiner Meinung nach wird eine Smartwatch ein Smartphone schon auf Grund des nur sehr kleinen zur Verfügung stehenden Displays, zukünftig sowieso nicht ersetzen. Da die Uhr hier im wesentlichen nur auf eine Anzeigefunktion beschränkt ist, ist es auch logisch, dass sie keine Lautsprecher (dafür aber Vibration) hat bzw. die Hardware nicht überdimensioniert ausfällt. Letzteres hat darüber hinaus natürlich noch den Vorteil, dass der Akku entsprechend weniger strapaziert wird. Und der Akku, das ist leider noch das Hauptproblem aller Hersteller, ist bei einer solchen Größe leider noch immer der limitierende Faktor.

Gerätespezifikationen der Moto360:

  • 1,5 Zoll LCD-Display mit 320×290 Pixeln Auflösung
  • Corning Gorilla Glass 3
  • TI OMAP 3 Prozessor von Texas Instruments
  • 512 MB RAM
  • 4 GB Speicher
  • 320 mAh Akku
  • Sensoren: Pulsmesser, Schrittzähler
  • Umgebungslichtsensor
  • Wasser- und Staubresistent nach IP67
  • Betriebssystem: Android Wear
  • Weiteres: 1 physische Taste, Vibrationsmotor, 2 Mikrofone

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Box + Uhr

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Moto360 von oben mit IWC Face

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Navigationsanzeige

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Pulsmesser

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Vergleich Digital und Analog Chronometer

Meine Erfahrungen: Die Uhr wird in einer runden Box in einem sehr schlichten doch sehr edlen Design ausgeliefert. Schon alleine dies kann ja für manche ausschlaggebend sein, um Rückschlüsse auf die Qualität des eigentlichen Produktes zu ziehen. Nimmt man die Uhr das erste mal in die Hand, so fällt einem sofort das extrem leichte Gewicht auf. Von der Größe her ähnelt die Uhr sowohl im Durchmesser als auch in der Dicke typischen Chronographen. Ob die Uhr jedoch zu einer zarten Frauenhand passt, wage ich zu bezweifeln, doch dies träfe ja auch auf  herkömmliche große Uhren zu. Das Gehäuse ist wie bereits erwähnt aus rostfreiem Edelstahl. Lediglich die Rückseite ist aus Plastik. Soweit mir bekannt ist, ist dies jedoch erforderlich, damit die Uhr drahtlos via Ladeschale aufgeladen werden kann. Ich kann mir jedoch auch gut vorstellen, dass dies mit dem optischen Messsensor für die Herzfrequenz zusammenhängt. Bei dem Armband handelt es sich um ein Echtleder Armband, welche qualitativ einen sehr guten Eindruck macht. Ob dies natürlich für Sportaktivität optimal ist, kann ich mir derzeit noch nicht vorstellen. Wer möchte kann jedoch auch ein Metallarmband anlegen. Im Internet gibt es hierzu diverse Anleitungen und eine Reihe von Herstellern, welche hierzu passende Armbänder anbieten. Auch Motorola hat hier bereits angekündigt noch weitere Variationen von Armbändern anzubieten.

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Nutzen im Alltag: Uhren werden bei mir generell abends abgelegt und morgens angelegt. Ob ich dies nun zwecks des besseren Komforts im Bett oder zwecks des Aufladens tuen muss ist mir also vollkommen egal. Von daher stört mich die bisher oft kritisierte kurze Akkulaufzeit überhaupt nicht. Eine volle Akkuladung hält bei normaler Nutzung, z.B. auf Arbeit, ohne Probleme bis abends. In meinen Tests habe ich die Uhr 7:30 Uhr angelegt und gegen 22:30 Uhr in die Ladeschale gelegt. Der Akkustand betrug hier am Ende des Tages nach knapp 15 h noch ca. 30 – 40 %. Wie auch schon andere Nutzer berichteten, verlängert sich die Akkulaufzeit nach mehrmaligem Laden noch einmal spürbar, was wohl auch mit einer gewissen “chemischen Eingewöhnungszeit” zu tun haben soll. Auch das letzte Softwareupdate soll bei vielen Nutzern hier noch einmal merklich einen Vorteil gebracht haben. Da die Uhr einen Lichtsensor am unteren Rand besitzt, wird das Display entsprechend der äußeren Lichtbedingungen in der Helligkeit angepasst. Grundsätzlich schaltet sich das Display nach einigen Sekunden ab bzw. schaltet es sich an wenn man a) die typische Handbewegung vollzieht um eine Uhr abzulesen b) man auf das Display tippt oder c) den seitlichen Knopf drückt. Außerdem gibt es noch die Einstellungsmöglichkeit “Inaktives Display AN”. Hier wird das Display nicht komplett abgeschalten, sondern nur gedimmt bzw. dann wieder aufgehellt, wenn man es ablesen möchte. Natürlich ist dies mit einem erhöhten Akkuverbrauch verbunden. In meinen Tests komme ich mit dieser Einstellung am Ende des Tages (7:30 bis 19:30 Uhr) auf nur noch 3%. Für mich also kein Muss dieses Features aktiviert zu haben. Im Alltag habe ich schätzungsweise 2 bis 3 mal stündlich auf die Uhr geschaut, um z.B. Whatsapp-/FB-Nachrichten, E-Mails und anderen Benachrichtigungen (Google Now) zu lesen bzw. um einfach die aktuelle Uhrzeit zu erfahren ;-) Hinzu kamen täglich noch 2 – 3 Herzfrequenzmessungen. Insgesamt merkt man deutlich, dass man mit einem einfachen Blick auf die Uhr wichtige/relevante  Nachrichten von unwichtigen trennen und entsprechend reagieren kann. Oft war also ein “sinnloser” Griff in die Hosentasche gar nicht mehr erforderlich. Auch bei wichtigen Meetings zeigte sich ein indiskreter Blick auf die Uhr als beruhigend :D Im Freizeit-Alltag stelle ich mir dies ebenso komfortabel vor z.B. bei der Navigation zu Fuß oder mit dem Fahrrad, beim Joggen oder beim Musikhören in der Bahn. Hier werde ich zukünftig sicherlich noch weitere Erfahrungen sammeln.

Die Bedienung: Grundsätzlich lässt sich die Moto360 durch ein Wischen vom jeweiligen Rand (links, rechts, oben, unten) bedienen. Durch längeres gedrückt halten auf das Display kann man direkt die verschiedenen Uhrendesigns, die sogenannten “Watchfaces”, einstellen. Wischt man vom oberen Rand nach unten so sieht man den Akkustand, das Datum und die Vibration für Benachrichtigungen lässt sich hierdurch aktivieren/deaktivieren. Häufig bieten viele “Watchfaces” aber auch schon direkt die Ansicht dieser Kennzahlen. Hierzu später mehr. Durch Doppeltippen auf das Display erscheint Google Now und man kann direkt via Sprachbefehl Fragen stellen oder Befehle ausführen. Zieht man diesen Sprachdialog nach oben, so gelangt man in ein weiteres Menü, wo sich auch die Einstellungen befinden bzw. sich auch Apps starten lassen können. Anfänglich fand ich dieses Vorgehen etwas verwirrend, da man für die Einstellung eben erst Google Now aktivieren muss. Bekommt man eine Benachrichtigung z.B. von Whatsapp so wird ein Teil des Ziffernblattes von einem Panel bedeckt, welches einen Auszug der Nachricht bzw. Information enthält. Durch ein Tippen wird dieses aktiviert und man kann nach unten scrollen um die Nachricht vollständig zu lesen. Wischt man dieses Fenster dann nach links so erhält man weitere Optionen. Beispielsweise lässt sich diese Nachricht dann direkt auf dem Smartphone öffnen oder speziell bei Whatsapp können vordefinierte Antworten direkt versendet werden. Welche Optionen es genau gibt ist natürlich immer von der jeweiligen App abhängig. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in naher Zukunft auch die Möglichkeit geben wird eigene Texte zu verfassen. Microsoft (Ja, Microsoft schreibt Apps für Android Wear) hat hier bereits schon einen ersten Entwurf vorgestellt wie man dies realisieren kann. Wischt man das Panel direkt nach rechts so wird die Benachrichtigung verworfen.

Pimp my Smartwatch: Natürlich kann man die Smartwatch hinsichtlich ihres Aussehens als auch hinsichtlich ihrer Bedienung mit entsprechenden weiteren Apps ausrüsten. So habe ich mir z.B. die App “Wear Mini Launcher” installiert, mit der es möglich ist, direkt vom Ziffernblatt aus durch ein Wisch vom linken Rand nach rechts in die Einstellungen zu gelangen. Gleichzeitig werden dort auch alle weiteren Apps angezeigt die eine Android Wear Funktion anbieten, wie z.B. Google Notizen, Runtastic, Timer, Stoppuhr, Google Fit, Herzfrequenzmessung etc. Wischt man in diesen Einstellungen ein zweites mal nach rechts, so können beispielsweise Helligkeit, Bluetoothverbindung, Vibration entsprechend konfiguriert werden. Toll ist es auch, dass man hier den Akkustand des Smartphones angezeigt bekommt. Außerdem kann man sein Smartphone “anklingeln” falls man nicht genau weiß wo man dieses verlegt hat. Auch die Vibration und der Klingelmodus des Smartphones lassen sich hierüber von der Ferne einstellen. Neben der funktionellen Erweiterung, lässt sich die Smartwatch auch optisch durch zusätzliche Apps anpassen. Grundsätzlich gibt es derzeit drei Möglichkeiten dies zu tun:

  1. Man installiert sich eine “Watchface” App, wie jede anderen App auch, aus dem Google Play Store. Nachteil: Diese kosten häufig Geld und bieten bezüglich des Designs nur wenig Variationen wie z.B. Farben. Außerdem muss man sich hier natürlich für jedes Design eine separate App herunterladen, was die App-Gesamtübersicht doch merklich beeinträchtigt.
  2. Man installiert sich die App “Wear Faces” und baut sich sein eigenes Design durch zusammenklicken.
  3. Man installiert sich die App “Facer”, welche ähnlich wie WearFaces funktioniert, doch meines Erachtens viel viel mehr Optionen bietet und die Community mittlerweile stark gewachsen ist.

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Gesamtansicht in der “Facer” App

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Vorschau des ausgewählten Watchface

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Bearbeitungsmodus in Facer, es wird mit verschiedenen Layern gearbeitet.

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“Speeds Watch Face” aus dem Play Store

Alle 3 Varianten bieten mittlerweile unzählige Faces für die verschiedensten Uhrenhersteller wie z.B. LG, Samsung und Sony an. Möchte man ohne große Programmierung ein eigenes Design kreieren so sind die Varianten 2 und 3 wohl noch die einfachsten. Dennoch muss man sich hier ein wenig über die Funktionsweise der Apps informieren. Natürlich sollte man auch einige Erfahrung in der Bildbearbeitung vorweisen können, wie  z.B. Photoshop. Für alle Bereiche gibt es mittlerweile diverse Tutorials auf z.B. Youtube oder Reddit,com.

Fazit: Auch wenn es sich bei der Moto360 im Wesentlichen um ein Modeaccessoire für Geeks und Nerds handelt, so kann ich dies auch jedem anderen weiterempfehlen, sofern ein derzeitiger Anschaffungswiderstand von 249 € verkraftbar ist. Im Alltag hat mir die Uhr schon in vielen Situationen das lästige herauskramen des Smartphones aus der Hosentasche erspart. Gewiss ist, dass sich der Markt der Smartwatches derzeit noch in den Kinderschuhen befindet. Für mich hat jedoch die Moto360 im Vergleich zu allen anderen Produkten aus diesem Segment den besten Eindruck hinterlassen. Bezüglich Handhabung und Features wird sich in den kommenden Monaten hier definitiv noch einiges tun.Die Folgegenerationen werden sicherlich auch im Bereich Akku noch einiges besser machen, auch wenn mich der Akkuverbrauch bei der Moto360 nur wenig gestört hat und anders als anfänglich vermutet doch ein ganz gutes Bild hinterlassen hat. In diesem Sinne schauen wir weiter in die Zukunft….

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